Alma Bucciali
Ich arbeite zwischen den Dingen. Medien, Kategorien, Typisierungen: Ich will mich nicht anpassen, will herkömmliche Sichtweisen aufbrechen, will Einordnungen entgehen. Weder dekorativ noch künstlerisch, weder Mensch noch Tier, weder nur über mich noch nur von außen kommend, so sind meine Arbeiten.
Die Künstlerin Alma Bucciali lebt und arbeitet im Elsass. Ihre künstlerische Arbeit kennt verschiedene Materialien und Medien: einerseits die Druckgrafik, andererseits Textile Kunst und Stickbilder.
Alma Bucciali ist eine Tochter von Rémy Bucciali, einem weithin anerkanntem französischem Grafikediteur. Schon in früher Jugend entdeckte sie in der väterlichen Werkstatt die Welt der Zeichnung und Grafik. Der Kontakt zu den vielen Künstlern, die in der Werkstatt verkehrten (wie etwa Alain Clément, Gérard Titus-Carmel, oder Raymond Waydelich) weckten ihren künstlerischen Blick auf die Dinge.
Alma studierte Illustration und Erzählung an der École Supérieure d’Art de Lorraine in Epinal. Sie entdeckt dot die Arbeit von Louise Bourgeois und Annette Messager, und interessiert sich auch für feministische Soziologen wie Judith Butler und Françoise Héritier. Ihre Arbeiten werden politischer und sie beginnt sich mit der Genderfrage auseinanderzusetzen. Sie ist zugleich fasziniert vom Symbolismus des Mittelalters und der Renaissance. In ihren Arbeiten tauchen Hybride auf, Chimären und Mischwesen. Sie näht ihre ersten Stoffwaffen, und beschließt, sich selber das Sticken beizubringen, unter dem Einfluss der Arbeiten von Sophie Lécuyer und Aurélie William Leveaux.
2012 studiert sie Textile Kunst an der École nationale Supérieure de Nancy. Sie reist nach Shanghai, um bei Paul Devatour zu studieren.
2016 fand ihre erste Einzelausstellung statt im Tache Papier Studio in Dijon, und ihre Arbeiten werden auch international auf Kunstmessen gezeigt.
Seit zwei Jahren arbeitet sie mit ihrem Vater in dessen Werkstatt Éditions Bucciali, und wird von ihm in die Arbeit eines Editeurs eingewiesen. Sie wird das Wissen um Editionen, das in ihrer Familie verankert ist, lebendig halten und das Erbe ihres Vaters fortführen.